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Wertschöpfung & Ordnungspolitik

Ein hoher Prozentsatz der Wirtschaftsaktivitäten in Deutschland beinhaltet keine werterhöhende Leistung (z.B. ausufernde Berichtspflichten, unnötige Transporte) und belastet damit den Standort. Die erfolgreichen Konzepte zur Produktivitätssteigerung in Fabriken sind auf die gesamte Volkswirtschaft zu übertragen. Die Akademie nimmt Einfluss auf die ordnungspolitischen Rahmenbedingungen, um Unternehmen zu unterstützen, Arbeitsplätze für künftige Generationen zu sichern und das Gemeinwohl zu stärken.


Neben dem unternehmerischen Engagement sind auch ordnungspolitische Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine nachhaltige Unternehmensentwicklung unterstützen. Die Reduzierung der Regelungsdichte, der Abbau von Dokumentationspflichten und die Verringerung von Handelshemmnissen sind hier nur einige Aspekte, die ordnungspolitisch angepasst werden müssen. Ziel ist es, unternehmens- und ordnungspolitische Differenzen zu erkennen, mit den Experten zu bewerten und Handlungsempfehlungen für Politik, Verbände und Unternehmen zu erarbeiten. Ein besonderes Augenmerk liegt auf einer fundierten Analyse und sachlichen Beurteilung mit hoher praktischer Relevanz.

Das Verständnis für Wertschöpfung und Verschwendung hat dazu geführt, dass die Produktivität von Fabriken erheblich gesteigert wurde. Ziel ist es, dieses Verständnis auf die gesamte Volkswirtschaft zu übertragen. Getarnt als Wirtschaftsleistung befindet sich dort ebenfalls viel Verschwendung. Bspw. ist Transport und Lagerung in den Fabriken Verschwendung, dementsprechend gilt dies auch für die Logistik außerhalb der Fabrik. Der jährliche Umsatz der deutschen Logistikbranche von ca. 250 Mrd. € ist in Wirklichkeit eine Verschwendung volkswirtschaftlicher Ressourcen. Die Überproduktion von Lebensmitteln und die damit verbundene Vernichtung summiert sich auf fast 40 Mrd. €. Ein ähnlicher Betrag fällt für die Berichtspflicht der Unternehmen an die Behörden an. Die Kosten für Bildung belaufen sich auf 120 Mrd. € jährlich. Eigentlich eine gute Sache, aber ein Drittel dieses Betrags fließt in die Selbstverwaltung des Bildungssystems. Für die Gesundheit bzw. Heilung werden 300 Mrd. aufgewendet, wobei nur ein Bruchteil für Prävention verwendet wird. In diesem Sinne sind nach einer ersten Schätzung etwa 25% - 30% der Wirtschaftsaktivitäten in Deutschland keine werterhöhende Leistung, sondern Verschwendung. Die Akademie befasst sich damit, die volkswirtschaftlichen Verschwendungen vollständig zu erfassen, Maßnahmen zur Reduzierung zu entwickeln und letztendlich die Arbeitnehmer und –geber zu entlasten.

Ende der Neunzigerjahre und Anfang des neuen Jahrtausends haben deutsche Unternehmen massiv Produktionsaktivitäten in Niedriglohnländer verlagert. In der Zwischenzeit kommt auf jeden dritten Verlagerer ein Rückverlagerer. Wesentliche Gründe sind eine bessere Qualität sowie größere Flexibilität und Lieferfähigkeit der inländischen Produktion, gepaart mit höheren Produktivitäts- und Flexibilitätspotenzialen durch neue Technologien der digitalen Vernetzung (Industrie 4.0). Rückverlagerungen bieten demnach, wenn sie ökono-misch sinnvoll sind, das Potenzial, die Qualitäts-und Innovationsführerschaft der deutschen Industrie zu unterstützen und qualifizierte Produktions- und Koordinationstätigkeiten am Standort Deutschland zu sichern und auszubauen. Ziel ist es, Unternehmen durch geeignete Programme und Initiativen zur Rückverlagerung und zum Aufbau von Arbeitsplätzen in Deutschland zu gewinnen.

Über lange Jahre wurde die eigenständige Produktion am Hochlohnstandort Deutschland als wenig wertvoll und gewinnbringend angesehen. Dem Ausbau des Servicesektors wurde ein höherer Stellenwert eingeräumt und die produzierenden Unternehmen führten in großem Stile Verlagerungen und Outsourcing von Wertschöpfung ins Ausland durch. Dies führte zu einem signifikanten Rückgang des Wertschöpfungsanteils der produzierenden Industrie am deutschen Bruttoinlandsprodukt (BIP). Die EU gab das strategische Ziel aus, den Wertschöpfungsanteil der Produktion wieder anzuheben und so zu einer Renaissance der produzierenden Industrie in Europa beizutragen. Diese wichtige Entwicklung des Wertschöpfungsbeitrags der produzierenden Industrie in Deutschland wird von der Akademie jährlich in einen Wertschöpfungsindex dargestellt und bewertet.